Digitales

Ab in die Garage!

Mit flotten Schritten marschierten die SchülerInnen der 3C und der 2C in die Werkstätten der Grand Garage mitten in der Tabakfabrik. Dort wurden sie bereits von den KursleiterInnen begrüßt: Dani nahm die Gruppe für den Workshop „Notizbuch“ mit in die textile Werkstatt, Marlene entführte die SchülerInnen zum „circular plastic“ Workshop in die „plastic garage“, Günther startete mit seinen TeilnehmerInnen in den 1. Stock zum „Glasblasen“ und Max setzte sich mit seiner Gruppe um den großen Tisch zum „Löten“.

In der Notizbuch-Werkstatt konnten die Schülerinnen eine Grafik in schwarz-weiß entwerfen die sie danach mit dem Lasercutter in ein Stück Leder gravierten - ein bisschen Nervosität kam auf als der Startknopf am Lasercutter gedrückt wurde, denn jedes Ergebnis wurde unterschiedlich. Das Leder musste nach der Gravur abgewaschen werden, um das endgültige Ergebnis zu sehen. Anschließend nähten die SchülerInnen mit gewachstem Garn und Nadel die Lederschnitteile per Hand zu einer Hülle zusammen, in die ein A5 Spiralbuch gesteckt werden kann.

Rund um das Recyceln von Plastik ging es in der plastic garage – unterschiedliche Typen von Plastik und deren Kreislauf und Nachhaltigkeit wurden diskutiert – „Hat die Menschheit überhaupt schon erlebt, dass ein Plastikgegenstand komplett verrottet?“ war eine der Fragen, die Nachhall in den Köpfen hinterließ. Dann ging es ans Produzieren – unterschiedlich farbige geschredderte Plastikschnipsel wurden mit der Hand betastet und der Geruch nach Seife und Waschmittel entschwebte den Teilen – in diesem Augenblick erkannten wir, dass Plastik Duftstoffe aufnimmt. Die Schnipsel wurden in einer Anlage zu einer flüssigen Masse erhitzt. Währenddessen wurden an den Gussformen die Schrauben angezogen, damit sie dicht verschlossen- in die oben liegende Öffnung wurde die heiße Masse mittels einem großen Drehrad hineingepresst. Nach dem Erkalten wurden die Schrauben wieder gegengleich aufgedreht und wunderbare Gegenstände aus den Formen entnommen – Seifenschalen, Kettenanhänger-Karabiner- Kreisel- Kämme- alles recycelt und somit ohne schlechtes Gewissen der Umwelt gegenüber.

Ins Schwitzen kamen die Glasbläser, denn hier wurde mit Feuer hantiert - die nervös schwitzigen Hände mussten Gas und Sauerstoffregler drehen, um die richtige Flamme und Hitze zu erzeugen. Die Augen wurden mit speziellen Brillen geschützt, denn die Farbe der Flamme änderte sich, sobald das Glas darin geschmolzen wurde. Glasstäbe wurden unter Anleitung von Günther zum Schmelzen gebracht – verformt, mit einer Pinzette gezogen, auseinandergebrochen und wieder zusammengeschmolzen. Nach diesen Übungen ging es ans Glasblasen – aus einem Glasrohr wurde eine Kugel erzeugt die, falls sie nicht zerplatzt, noch im warmen Zustand in ein Glas mit Lebensmittelfarbe gestellt wurde, wo sie sich langsam füllte. Aus dem Glasrohr konnte aber auch ein Trinkstrohalm entstehen und für ganz Interessierten zeigte Meister Günther auch, wie man einen Glasring anfertigt. Wir waren fasziniert und bei manchen hat sich das Erlebnis auch eingebrannt.

Am Löttisch wurde ein Bausatz mit vielen Teilen samt Anleitung geöffnet. Es sollten jeweils zwei Lautsprecherboxen entstehen, die ans Smartphone angesteckt werden können. Die Holzteile wurden zu Boxen zusammengeleimt und gesteckt – dann ging es an die Elektronik. Max erklärte den Umgang mit Lötkolben und Lötdraht und schon ging es los. Bei heiklen Stellen wurde geholfen, doch zum Schluss waren alle Lötprofis und die Lautsprecher ertönten in der Werkhalle.

Erfüllt und erledigt verließen wir die Grand Garage und schon ertönte die Frage: „Frau Professor, können wir bitte noch einmal herkommen?“ – es hat uns also allen gut gefallen!

(PY)

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