Kommt man durch den Haupteingang der Fadingerschule, fällt seit einigen Tagen eine Gruppe von bunten Pilzen am Stiegenaufgang ins Auge. Sind es Pilze, oder doch etwa Schirme? Es sind auf den Kopf gestellte Christbäume vom letzten Jahr, welche die SchülerInnen mit bunten Bändern umwickelt haben. Die Bänder aus zusammengebundenen Stoffstreifen bilden, von den Enden der Schirme ausgehend, ein Netz kreuz und quer bis hinauf in den ersten Stock. Hier treffen die Verspannungen auf bunte Fahnen, die uns SuperheldInnen präsentieren. Es sind Frauen, Männer, Wesen, die unsere Welt besser machen. Auf einer Seite werden die Kräfte und Eigenschaften textlich beschrieben, auf der anderen Seite werden die Figuren bildlich dargestellt mit genähter Applikationen von selbstbedruckten Stoffen und Stoffresten: Wir lernen etwa Sinja das Pferd kennen, das einen in die Zukunft sehen lässt mittels eines Zauberspiegels an ihrem Hinterteil und über Robin, den fliegenden Roboter, erfahren wir, dass er armen Menschen hilft, ihnen zu essen gibt, sowie Kleidung und Spiele schenkt. X-Man wiederum kann hoch springen und hilft den Afrikanern, wohingegen Lela den Ukrainern hilft und ihnen Essen zaubert. Pizzaface, das Pizza spuckende Wesen, füttert bedürftige Menschen, ist aber sehr emotional und weint geschmolzenen Mozzarella, wenn ihm etwas zu nahe geht. Das zauberhafte Bling-Bling-Girl macht unsere Welt besser, indem sie Glitzer auf Soldaten streut, damit sie nichts mehr sehen und der Krieg endet. Die geballten Kräfte der SuperheldInnen erstrecken sich bis in den dritten Stock, wo sie auf eine Reihe von weißen Fahnen treffen, die sich langsam um die eigene Achse drehen. Auf den Fahnen sind mit schwarzer Farbe Mandalas gedruckt worden – Abdrücke von unterschiedlichen Materialien, die von einem Zentrum ausgehend ein harmonisches Muster bilden und Ruhe und Frieden ausstrahlen. An dieser raumgreifenden Installation waren alle ersten Klassen des letzten Schuljahres beteiligt.

(PY)